Mittwoch, 26. März 2014

Vom Hölzchen auf´s Stöckchen oder der Verfransungstag

Nun ist schon Mittwoch und wenn ich kurz  überschlage was ich an den Tagen getan habe, fällt mir kaum was ein, Montag war Betreuung, Dienstag Therapie. Aber sonst? Ein Meer unbekannter Fransen hängt mir, so scheint es, vor den Augen. Montag war ich kurz im Garten, habe meine Perserschale mit Hornveilchen bepflanzt, tolle Farbe, und mit leeren Schneckenhäusern aus meinem Sammelsurium bestückt.

Und wenn´s klappt war das mein erstes gebloggtes Foto. Die Perserschale steht direkt neben der Haustüre, auch wenn alles noch so unendlich trostlos ausschaut. Kahl und leer hat der Winter den Garten verlassen, aber an einigen Stellen hatte es ja schon geblüht. Schneeglöckchen und Märzbecher sind schon verblüht, kaum ein Krokus ist noch zu finden, dafür habe ich eine Osterglocke entdeckt, die ich nie gepflanzt habe. Mitten auf dem Rasen, ähm, naja, Rasen ist anders. Mitten im grünen Wildwuchs aus verschiedenstem, mit Grashalmen durchsetzt. Und mit Himbeeren, aber da habe ich die meisten schon gezupft. Wehret den Anfängen. Mein Nachbar, ein eigentlich netter, aber älterer Herr meinte letztens, als ich das Gestrüpp vom letzten Jahr entfernte, "ja ja, man müsse ja auch mal das Unkraut entfernen", ich war kurz verdutzt und klärte ihn dann auf, des es sich um Topinambur, Liebstöckel, Wasserdost und Mädesüß handele, also kein Unkraut sondern außerordentlich nützlich. Ich esse ja auch Gierschpizza. Ich bin halt anders als der Otto-normal-Eichsfelder, und ich weiß das ist gut so. Ich horte Wildbienen in den Scheunenmauern, Kräuter in den Ritzen, und im Sommer auch Fledermäuse. Die Scheune ist riesig und in der blauen Stunde sitze ich gerne da und sehe ihnen zu wie sie sich zwischen den Gebäuden, über dem Garten und am Kirschbaum ihre Leckerchen fangen.

Wie gesagt, aber heute ist Fransentag, ich fange alles an und weiche immer wieder vom geplanten Weg ab, verzettele mich und bekomme so nichts fertig, oder zumindest fast nichts. Zur Hälfte weiß ich woran es liegt. Ich bin im Internet wieder in so eine "kleines Spielchen" Falle getappt. Unglaublich wie viel Zeit man da vertut.Hier noch drei Minuten warten, dann kann man da klicken und blaaaaa, schon hockt man Stunden vor dem Ding und verpasst sein Leben. Deswegen habe ich vorhin auch rigoros den dämlichen Quatsch ausgemacht. Wenn ich Freizeit habe, kann ich auch stricken oder häkeln, oder nähen. Oh ja, nähen. Ich liebe meine Overlockmaschine. Ein unglaubliches Ding. So gut das ich mit meiner Mutter reden musste, denn meine Freiarmmaschine, die ich von ihr geschenkt bekam wird nun auch ersetzt werden. Ich habe diese alte Ideal Maschine geliebt und geschleppt, und bestimmt 4 mal zur Reparatur gebracht. Ich bekam sie gebraucht, 1976 zu Geburtstag und Weihnachten zusammen. Sie hat Kinderkleider genäht, Bühnenbilder, Kostüme, ich habe mit ihr aus türkischen Wandteppichen Winterjacken gezaubert und jah, ich bin wehmütig. Sie war solange bei mir wie sonst niemand, mal von meiner Mutter abgesehen. Doch nun gibt´s auch eine neue Freiarm, auch von Wertarbeit. Am Wochenende kommt der Hausbesitzer und dann wird sie bestellt.

Was ich an Fransentagen immer schaffe sind so Sachen wie meine Katzen versorgen und Katzenklos, ich entzünde auch jeden Tag ein Räucherstäbchen und manchmal auch zwei. Wäsche werde ich auch noch waschen und mein Essen ist bereits am werden, einen bunten Currytopf mit Reis, also, es ist alles geschnitzt und das Wasser für den Reis hat auch schon Feuer unterm Popo, also fast fertig, quasi, sozusagen.Also mal meine Erfolgsliste für heute: Geschlafen, gelacht, Ohrlappen für den Nachbarskater zugeschnitten und versäubert, dazu eine Flöhchenklammer beschriftet, damit die auch immer einen festen Platz haben. Wegen meiner geliebten Sucherei, schrecklich, ich habe meine Ringe immer noch nicht. Und dann habe ich meine Adventskalendersprüche von 2013 zusammen in eine Art Deko-Objekt aufgehängt. Morgen gibt´s Fotos, jetzt habe ich Feierabend, zum Essen machen, und Wäsche mache ich auch noch. Wie gesagt, Feierabend auf Wiesenwutzsche Art.

Einen schönen Abend noch und bis morgen dann
Wiesenwutz Guni

Sonntag, 23. März 2014

Nur einen Wimpernschlag entfernt oder Sappho rulez

Heute muss ich mal weit nach hinten greifen in die Geschichte, nein, nicht bis zu Sappho, einer Dichterin von vor 2500 Jahren, viel weiter. Und zum Wimpernschlag. Diesen sind wir nämlich vom Neandertaler entfernt. Nur einen Wimpernschlag. Und das ist mit sehr sehr viel Langmut betrachtet. Aber die Meisten können sich noch kleinere Zeiteinheiten nicht vorstellen, wir sind so begrenzt in unseren Köpfen und Vorstellungen das mir ganz anders wird bei der Vorstellung das der heutige Mensch die Krone der Schöpfung ist. Entschuldigt, dabei muss einem ganz Anders werden. Stellt einfach mal den Fernseher an und zappt im 5-Sekunden-Takt durch die Kanäle. Ich finde uns so als Menschheit eher unfassbar, oder unmöglich, leider war´s möglich wie man sieht. Also der Neandertaler, das war ein Menschenart, die angeblich ausgestorben ist. Also ein Vorreiter des Orang Utans, bezugnehmend auf die Ausrottung zumindest. Durch Humanoide.Menschlich sind wir ja nicht mehr so, das haben wir verlernt. Geht mal zappen, dann seht ihr X-Diaris, Berlin bei Nacht oder Barbara Salesch, Gerichtssendungen und Trash-dokus. Wuahhhh, sage ich mal, Trischa zitierend. Human ist anders, das ist ohne Worte.

Aber zurück zu Großonkel Neandertal. Der heißt übrigens so weil die Knochen von komischen kleinen Höhlenbären dann nach genauerem hinschauen als Vormenschlich oder Frühmenschlich erkannt und klassifiziert wurden. Fundort, Neandertal. Das liegt da in der Nähe wo ich herkomme. Ich bin ja überzeugt, in einigen von uns sind noch Teile der Genetik der Neandertaler vorhanden. So auch in mir. Das mache ich an der Physiognomie aus. Klasse Wort. Das heißt das es bestimmte körperliche und mimische Bestimmungsformen gibt. Klassifizierungen sozusagen. Der Großonkel Neandertal war eher klein, hatte stärkere Knochen und größere Muskulaturansätze als der Homo Sapiens, eine archaisch wirkende Kopfform und sein Gehirn war größer als das der heutigen Menschen. Ja, größer. Was nicht heißt der er schlauer war, er war lediglich stärker beansprucht da er sich im eiszeitlichen Europa tummelte. Er begrub seine Toten, hatte Musikinstrumente und wahrscheinlich eine Religion, also, er besaß die Fähigkeit ein höheres Wesen in seiner Vorstellung zu begreifen. Und sie waren Sozial. Verletzte Sippenmitglieder wurden integriert. Selbst bei Behinderungen schubsten sie keinen in die Düssel.

Aufgrund der Physiognomie stamme ich ja von ihnen ab, das hat mir ja auch mal jemand gesagt, das ihm nun alles klar wäre, weil ich in der nähe des Neandertal´s geboren bin. Ich bin eher gedrungen, breit, zäh, mehr Muskeln als andere Frauen, die nicht ins Studio hopsen und mein Unterkiefer ist eindeutig vorgeschoben. Also Örtlich gemeint, nicht in irgendwelchem Metaphorischen Sinne gemeint. Ich bin bodenständig, eher kälteunempfindlich und versuche meine Probleme mit den Händen zu begreifen und zu lösen. Ich bin ein Tatmensch. Also, das waren wir alle mal. Soziale Wesen.

Nun zu Sappho. Auf Sappho kam ich wegen eines Autokorrekturprogramms, da wollte mir der Hausbesitzer ein bestätigendes "Yapp" senden mit seinem Wischding, und schwupps machte dieses ein Sappho daraus. Ich war verwirrt wie er auf Sappho kam, was aber dazu führte das ich mein Wissen bestätigt haben wollte. Also das was ich dachte wer Sappho war. Ich gebe zu das ich nicht auf Dichterin gekommen bin, aber auf Griechenland und die Insel Lesbos, und die Zeitangabe war auch korrekt. Gut...eine Frau in Griechenland vor 2500 Jahren die dichtet. Lyrisch dichtete und das auch noch über Sex. Unglaublich. Und dann fand ich in der Wiki auch noch einen Text von ihr. Den möchte ich euch mal unter die Nase reiben, sozusagen.
Aphrodite. Allmächtige komm vom Äther herab…
zu deinem Tempel. einst von Kretern erbaut.
Unter den Apfelbäumen des heiligen Hains.
als sie dir Opfer brachten auf den Altären.
schwelten damals der kühlenden Quelle entlang
Wolken von Weihrauch.
Immer noch rinnt das Wasser. von Zweigen beschattet.
zum Garten hinab und tränkt mir die Rosen der Laube.
wo ich voll Seligkeit, während sie lautlos entblättern, Kypris erwarte.
Drüben. dort auf der Weide tummeln sich Pferde.
grasen im Klee und in den reifenden Ähren.
Süßer Geruch von Blumen weht von der Wiese
hierher zu mir.
Göttin der Liebe! Empfange mein Blumengebinde.
Komm und erscheine uns. Fülle die goldenen Schalen.
mische mit Nektar den Wein und schenke uns eine
himmlische Freude.
Das muss man übrigens laut lesen, um die Schönheit der Worte zu erfassen, Wie unglaublich. Wie wunderbar. Das sind Momente in denen zumindest Sappho sich im Licht der Krone der Schöpfung sonnen kann, sonnen muss. Und unser immer winziger werdender Sprachschatz, also die Summe der Wörter die wir benutzen, beschämt uns vor einer Frau, die vor so langer Zeit so schöne Worte fand. Technologischer Fortschritt scheint mit einem Rückschritt in anderen Bereichen einher zu gehen. Schade eigentlich, für ein bisschen Bequemlichkeit sind wir bereit so viele Dinge aufzugeben. Ich habe mein Vermögen nicht auf der Bank, ich habe es im Kopf und im Herzen. Tut es mir gleich und ihr werdet viel glücklicher sein.

Was ich geschafft habe, mein 200 Gramm Tuch ist gestern Nacht fertig geworden, nächste Woche gibt es ein Foto, ich habe mir fest vorgenommen mit den Bildern anzufangen. Auch weil ich ja dringend meine Unmengen Tupperware loswerden muss. Und jetzt brauche ich einen Kaffee und dann stürze ich mich auf meine Overlockmaschine. Ich habe mein erstes Date mit ihr auf meinem Esstisch. Ich bin aufgeregt. Schupel, würde der Hausbesitzer sagen.

Schönen Sonntag euch allen
Wiesenwutz Guni

Freitag, 21. März 2014

Von GZT und RKO und den Gedanken an Guf

Gestern war ein jämmerlicher Tag, deswegen habe ich nicht gebloggt. Nicht nur das ich dann denkbar unkreativ bin, nein, ich bin jämmerlich und in höchstem Grade unperfekt. Und nichts kann ich so wenig Leiden wie diesen Zustand. Also, ich kann ja viel an mir nicht wirklich leiden und vor allem die Ansprüche, die ich von vorne herein an mich stelle, sind zu hoch. Ich weiß das und doch hilft mir das Wissen nicht wirklich. Wissen ist gar nicht gut, manchmal wünschte ich mir ich wäre dumm, oder in höchstem Maße abgestumpft. Dann würden mir viele Dinge nichts ausmachen. Der Umgang der Menschen miteinander, der Umgang mit Tieren und das, was wir wissentlich diesem Planeten  antun. Ich gestehe, manchmal wünsche ich mir die Ausrottung der Menschheit. Und ich bin mir sicher wir sind auf einem gute Weg dorthin. Wissen ist Macht sagt man, aber nur für Leute die skrupellos sind. Die haben keine Probleme ihre Vorteile zu spielen, Wissen zu benutzen. Ich glaube immer noch das Wissen dazu da ist es zu teilen. Ich bin ein Trottel. Ich weiß.

Vor längerer Zeit hatte ich einen IQ-Test gemacht, dummerweise mit einem fatalen Ergebnis. Also für mich. Ich habe die Zahl, die meine Intelligenz angibt betrachtet wie ein Alien. Was würde ich für eine 92 geben. So ein Ergebnis ist beschämend, wenn man betrachtet, was man in seinem Leben erreicht und geschaffen hat. Irgendwann hatte ich alle Möglichkeiten, aber ich habe mich immer dagegen Entschieden. Habe nicht gewollt. Habe selbst verhindert oder bin gehindert worden. Es ist nicht die Schuld der anderen, alles war meine Entscheidung. Wenns einen Schuldigen gibt dann bin ich das, und ich muß diese Verantwortung tragen. Auch das ist nicht leicht, zum einen meine Familie, die auf mich herab sieht wie auf einen entzündeten Appendix, der schon vor Jahren herausoperiert wurde, nur keiner traut sich ihn zu entsorgen (und da nehme ich die weltbeste Mama aller Zeiten ausdrücklich von aus, wahrscheinlich ist sie der einzige Mensch der mich liebt), zum anderen sitzen vielleicht die Seelen meiner ungeborenen Kinder nölend in Guf, der Halle der Seelen und lamentieren über ihr Schicksal. Im nächsten Leben bekomme ich euch alle, versprochen.

Gedanken über diese Thematik führen bei mir immer zu einer Art freien Fall, in dem ich das Leben verliere wie ein benutztes Taschentuch aus der Jacke beim Fahrradfahren. Was mich dann zumindest Ansatzweise wieder einfängt, sind meine Routinen. GZT und RKO. GZT ist die erste des Tages, sie läuft neben dem Katzen füttern. Jeder Buchstabe steht für eine Handlung, die ich gerne verdränge oder vergesse, ob ich sie schon gemacht habe. Mein Geist ist ja noch im Fallen begriffen, ich kann es mir nicht merken. Deswegen schreibe ich es in meinen Kalender. G heißt "gespritzt", also mein morgendliches Byetta. Das mache ich noch im Bad, ebenso wie Z "Zähne geputzt". T steht für "Tabletten nehmen" passiert aber meist später, wenn ich vom ersten Kaffee auf der erste Glas Wasser umsteige. Ich nehme nur ungern Tabletten mit etwas anderem als Wasser ein. Ich weiß gar nicht warum.

RKO ist eine Art Vormittagsroutine, R steht für ein Räucherstäbchen, das ich anzünde, K für die Katzenklos, die ich sauber machen muss, immerhin habe ich sechs Stück, bei nur noch drei Katzen.  Und das O steht für eine 5-Minuten -Routine von Olga Ordentlich. Sie hat mich weit von meinem Messie Dasein entfernt, besonders die Geschichte vom Zeitfresserchen und dem Zeitschenkerchen und der ewigen Suche nach der Perfektion hat mir sehr geholfen. Vor allem die Einsicht in die Hintergründe, warum ich es nie geschafft habe anzufangen, warum ich, wenn ich angefangen hatte im Chaos endete und  die doofe Sache mit der Schuldfrage. Ich bin ja willig an mir zu arbeiten. Und ich arbeite hart.

Freitag ist Freutag und ich habe mir vorgenommen, jeden Freitag die letzten Gedanken des Postings an einen Menschen oder einen Ort zu verschenken, die manchmal wie Bojen im Meer aus meiner vergessenen Erinnerung auftauchen. Menschen an die ich mit einem Lächeln denke, mit Wehmut oder auch Groll. Nein, keine Abrechnung, eher ein sanfter Blick zurück, ein Winken. Wir sind die Summe unserer Erfahrungen.
Das erste Mal hat etwas Wichtiges, Besonderes. Ich widme es der Maus und dem ersten Aufblitzen der Gewalt, tief aus mir. Meine Mama zog um in ein Hochhaus, überall drumherum wurde gebaut, Wuppertal, Roßkamper Straße. Ich war vielleicht acht oder sieben, ich weiß es nicht mehr, und spielte dort unten zwischen Matsch und Bauschutt mit den anderen Kindern. Es war nicht meine Welt, ich fühlte mich dort eh schon nicht wohl, ich wohnte ja bei meiner Großtante und meinem Großonkel. Da war ein Mann, der saß an einem kleinen Feuer aus Holzmüll und versuchte eine Maus bei lebendigem Leibe zu verbrennen. Die Maus schrie schrecklich. Er meinte, wenn er die Maus lebendig verbrennt kommen keine Ratten mehr in die Nähe des Hauses. Ich nahm eine Holzlatte und schlug den Mann. Von hinten. Ich hatte Angst, aber ich war voller Wut. Er ließ die Maus fallen und die rannte weg. Wie ich auch. Fazit: Diese Geschichte ist eine gute Geschichte, denn sie zeigt das Angst nicht nur Handlungsunfähig macht, sondern auch Mut schaffen kann. Für eine Sekunde ein Held.

Heute werde ich versuchen mein 200 Gramm Tuch zu beenden, ich stecke meine Ziele hoch.
Wiesenwutz Guni

Mittwoch, 19. März 2014

Don´t fly away pretty flamingo...

Manchmal gibt es so Tage, die sollte man sein lassen. Eine Return-Taste wäre nicht schlecht. Die Nacht war gut, bis auf das Wecken von von meinem Kater Wollvieh, der Oldie in meine Runde. Er tackerte mit seiner Kralle in meine Unterlippe, um mich zum Aufstehen zu bewegen. Müde schlurfte ich ins Bad, blickte dann, umgeben von drei völlig ausgehungerten Katzen zur Treppe und wollte etwas nachsehen, drei oder vier Stufen nach oben, aber ich habe nicht genau gezählt. Rückwärts wieder runter und dann, als ich dachte die Treppe ist zu ende, ging mein Tritt ins Leere und der riesen rosa Flamingo flog ... rückwärts die Treppe hinunter. Gott ist eine Frau und sie liebt mich. Ich hatte verdammt viel Glück. Und wahrscheinlich zwei Schutzengel mit dem Rücken an der Türzarge zerquetscht. Wenn ich Federn finde, sage ich euch Bescheid.

Also. ich zimmerte voll Karacho mit dem Rücken, zumindest mit der rechten Rückenseite gegen den Türrahmen und rutschte, der Erdanziehung wegen, schnellstmöglich wie zwei Mehlsäcke Richtung Erdmittelpunkt, unsanft abgebremst durch die Holzschwelle, auch der Hausbesitzer hatte Glück, ich brach sie nicht durch. Nur einen Moment verschwendete ich dann Gedanken an Heulen oder ähnliches, entschied mich für leises Fluchen, sortierte die Glieder, einzeln den Schmerzstatus und Bewegungsmöglichkeiten prüfend. Fazit, der Arsch tut weh, der Rücken auch, wahrscheinlich werden sich einige Stellen bleuen doch ansonsten habe ich mir keine zusätzlichen Gelenke in die Knochen gebrochen. Schwein gehabt. Es hätte schlimmer kommen können.

So bremste ich mich selbst, den ganzen Tag und werde es wohl auch noch eine Weile so aushalten müssen. Alles geht nur mit Bedacht, voller Vorsicht und viele Gedanken zielen auf meine eigene Dummheit und Unachtsamkeit ab. Und doch bin ich im Großen und Ganzen dankbar für meine Schutzengel und hoffe das sie genesen mögen.

Heute kam mein Ferrari, also die funkel niegel nagel neue Nähmaschine. Wenn mir der Arsch nicht so wehtun würd, würde ich Samba tanzen und 15 Minuten eine la-Ola-Welle skandieren. W6 mit 10 Jahren Garantie, nur ausgepackt habe ich sie noch nicht. Das Overlockgarn ist nämlich noch nicht gekommen und kein Mensch testet den Ferrari mit fusseligen Diesel-Resten. Also bleibt sie verpackt und ich freue mich auf Morgen, hoffend das das Garn dann kommt und ich die ersten Testnähungen und Einfädelversuche starten kann. Und einer meiner Schweitzer Engel kommt morgen auch, das ich nicht mit dem Fahrrad zur Tafel muss. Fahrradfahren kann sich mein Hintern nämlich grade so garnicht vorstellen.

liebe Auajammergrüße von der Flugschweinin
Wiesenwutz Guni

Dienstag, 18. März 2014

Gehirnstürm und Dinge die geschehen müssen

Was für ein Tag. Zum einen begann er grandios gut und schlecht zugleich, gut weil es mir gut ging und schlecht weil der Zucker plöd war, wieder zu hoch und ich hätte mich in den Hintern beißen können wenn ich drankommen würd, komm ich aber nicht. Dann habe ich vieles gemacht was ich schon vor mir hergeschoben hatte, und zwar das Upcycling von meinen Pudding-Gläsern, voller Erfolg, wenn ich dann mal Fotos mache, dann bekommt ihr auch welche zu sehen. Danach fuhr ich zu Hanne und sah einen verlorenen Schal auf der Straße. Tolle Farbe, lila. Passend zu meiner Fußmassage, denn heute war das Stirnchakra dran. Und nein, ich nahm ihn nicht mit. Ich habe mir gedacht, wenn ich zurückkomme und er liegt noch da, dann will er zu mir. Ich lasse öfter das Leben die Dinge entscheiden.

Nachdem ich bei Hanne war, oh sie tut mir so gut, tobte in meinem Kopf gar furchtbares. Als wäre der Club der Toten Dichter durch meine Gehirnwindungen getrampelt, konnte ich bestimmt 3 Stunden alles was ich dachte nur in Reimen denken. Ihr könnt euch nicht vorstellen wie gruselig das ist. Vor allem weil ich nichts aufschreibe, die Befürchtung steht im Raume das sie mich dann doch mal wegfangen, die Jungs mit den weißen Kitteln. Und Goethe kroch mir immer wieder durch die Zeilen, was wahrscheinlich am Frühling liegt und am Verfall der Deutschen Sprache, und vielleicht auch das ich mir überlegt habe was er denken würde wenn er wissen würde (ich liebe diese langen Sätze) also wenn er wissen würde das man ihn heutzutage gerne...äh, naja, Fack ju Göthe sagt schon alles. Ob er sich beschweren würde? Sexuell belästigt oder beleidigt fühlen würde? Was würde er denken? Ich habe Probleme, aber mal ehrlich. Also auf dem Rückweg war der Schal noch da und gehört somit nun mir.

Zu Hause packte ich meine Beute aus, ich sammle gerne auf dem Weg Dinge, Kleinigkeiten und so, heute waren es leere Schneckenhäuser, und ja, auch der Schal und machte mir Mittagessen. Oh wie ich nun stinke. Gestern Abend schon hatte es Wiener Schnitzel gegeben, und ebenso wie ich Wien liebe, liebe ich Falaffel und Hummus. Wien habe ich durch Macces kennengelernt, und war sofort schwer verliebt. Ich mag keine großen Städte. Göttingen ist die nächstgrößere Stadt hier und schon das ist mir VIEL zu groß. Aber Wien ist der Hammer. Österreich ist toll. Und wenn ich bei Hummus und Österreich bin dann fällt mir Fii ein. Ein Ausnahmekünstler. Beatboxer. im Loop Wahn. Eigentlich heißt er Michael Krappel, ist Österreicher und der Knaller. Von dem habe ich Konsumverweigerin mir eine CD gekauft, das will was heißen. Vom Andreas Kümmert allerdings auch. Und nein, ich stehe nicht auf massige Männer, mir ist die Figur so wurscht wie nur was. Innen ist der Wert der interessiert. Nicht nur bei Männern. Ihr kennt das Lied Hummus von Fii nicht? Das ändert sich wenn ihr drauf klickt. Gute Laune-Musik vom Feinsten.

Wie kam ich drauf, ach ja, ich stinke weil in dem Hummus vier Knoblauchzehen waren. Und heute Mittag gab es das Hummus nochmal. Mit Bulgursalat. Selbst gemacht. Viel frischer Koriander, Essig, Zitronensaft, Tomatensugo, Tomatenmark, Ajvar, Eisbergsalat, Gurke, klein geschnittene frische Tomaten, Gewürze und...acht Knoblauchzehen. Und Bulgur. Hier riecht´s wie in Istanbul in der Berbergasse, rechts hinterm Basar. Ich liebe es. Irgendwann bekommt ihr das Rezept dann auch noch vorgelegt, zusammen mit Bildern aus der Chaotenküche. Ebenso gerne wie ich essen koche ich. Backe ich. Wichtig ist, das Essen muss gut sein. Also möglichst frisch, am besten aus dem eigenen Garten. Wobei ich bei meinem Verbrauch an frischem Koriander kaufen muss. Mache ich auch immer gleich im großen Stil, also drei Bund oder so, und friere den dann im Glas ein. Nein, die zerplatzen nicht. Alles im grünen Bereich. Und nun bin ich mehr als satt gefuttert und muss 2 Stunden warten, bis ich messen kann. Zucker. Ich mag diese Tage nicht. Doch in den zwei Stunden werde ich mal versuchen meinen Fahrradkorb zu verschönern. Oder zu verunstalten. Das wiederum liegt dann im Auge des Betrachters. Macht aber nichts, mein Korb. Wem´s nicht passt der möge bitte weg gucken.

Kreaktivistische Grüße und Winke ans Geburtstagshexi
Wiesenwutz Guni

Montag, 17. März 2014

Brot und Haare, Palmöl und andere Gruseligkeiten

Es ist schon Mittag durch, wenn man neben einer Kirche wohnt ist das 12 Uhr Läuten unüberhörbar, ebenso wie das Wecken um 6,45 Uhr oder der Ruf zur Nacht um 18 Uhr. Ich habe nun endlich die Zeit gefunden zu bloggen, wobei ich trotz kleiner Stolpersteine schon unglaublich erfolgreich war. Glaube ich zumindest. Meine beiden Routinen für die früh habe ich abgearbeitet. Meine Betreuerin Tine war da, auch dort haben wir Dinge geschafft wie zum Beispiel einen Brief in den Briefkasten des Amtsgerichtes zu werfen. Also ich warf ihn ein, Tine saß im Auto, mich immer im Blick. Sicher ist es komisch so diffuse Ängste zu haben, rational kann ich das nicht erklären. In meiner Therapie heißt mein Ziel, Dinge annehmen zu können, von anderen und auch mir selber. Heute war das ein kleiner Schritt, auch wenn ich wieder etwas nicht gefunden habe und mir dabei so Irre vorkomme. Doch nun zum Thema Brot.

Ich backe mein Brot selber, entweder als Backmischung (zur Not) oder als Hefeteig. Es ist so lecker das ich nicht nur für mich Brot backe, auch für andere. Aber viel interessanter ist der Grund warum ich das tue. Durch meine Arbeit gebe ich dem Brot seinen eigentlichen Wert wieder zurück, lerne es schätzen und begreife, im wahrsten Sinne des Wortes, was Brot ist. Brot nährt. Das Korn stand auf den Feldern, im Wind, Sonne schien und Regen ließ die Pflanzen wachsen. All diese Energien, diese Einflüsse, sind in diesem mehr oder minder weißen Mehl, bereit uns die Energie wiederzugeben. Brot ist Leben. Irgendwann in meiner Jugendzeit ging ich mit meinem Pflegevater öfters in eine Kirche in Hannover wegen der guten Predigten. Das waren Jesuiten und eine der Predigten ging einzig um Brot.

Seitdem betrachte ich Brot mit anderen Augen. Auch wenn ich seit der Zeit nicht durchgängig Backe. Menschen sind wie...kleine Teilchen die im Wasser treiben, nicht immer oben. Aber der Weg ist ja das Ziel und so bin ich vor einer ganzen Weile im Zuge des Verzichtes auf Plastik wieder zum Backen gelangt. Da weiß ich was darin ist. Vor einigen Jahren gab es Cystein, das dem Teig zugefügt wurde. Bis jemandem aufgefallen ist das dieses Cystein aus asiatischen Haaren gewonnen wurde. Es gibt vieles was wir wissen, schlimmer ist jedoch was wir nicht wissen. Was ist da sonst noch so drin? Ich backe mein Brot selber, da weiß ich es.

Genauso ist es mit Palmöl, überall ist das Zeug zu finden, ich bin ja nicht so für Fernsehen, aber es gibt ab und an gute Sendungen auf guten Sendern. Kein Dummbratzen TV für fortgeschritten Hirn amputierte. Es ist erschreckend für wie dumm die Menschen gehalten werden. Noch erschreckender ist es wie dumm man dann tatsächlich ist. Autsch macht es wenn man es merkt. Ich liebe die Mediathek vom ZDF, die Sendung "Da wird mir Übel" ist einfach nur grandios, ein bisschen Sach- und Lachgeschichten für erwachsene aber echt spannend. Da werden die Gebühren wenigstens gut angelegt. Bericht über Öle und Fette. Wer ein bisschen Zeit hat sollte sich nur mal zum Testen diese Folge ansehen. Und dann anfangen, zu denken, bitte.

Heute spare ich mal eure Zeit, die könnt ihr mit gucken verbringen und ich stürze mich aufs stricken, ich hoffe das klappt mit dem Link. Mit aufklärenden Grüßen
Wiesenwutz Guni

Sonntag, 16. März 2014

Darf ich vorstellen, meine Freundin das Milchmädchen...

Wunderschönen guten Morgen, ich sitze auf dem Sofa, auf dem ich auch zumeist schlafe, eingewickelt in mein Bettdeck. Draußen ist das Wetter mehr als grau, kalt und feucht. Ich weiß das, ich habe schon Wäsche aufgehängt. Keine gute Aussicht auf Trocknung bei dem Wetter meint ihr? Dachüberstand plus Wind  macht "Wird schon" sagt mein Milchmädchen. Und die wohnt in meinem Kopf hinten links. Ich würde nie wollen das sie auszieht. Sie darf es sich da bequem machen auf Lebenszeit. Also, meine Lebenszeit. Jetzt fragt ihr euch sicher warum meine Laune so gut ist, nachdem meine Nacht so blöd war? Ähm, der Reihe nach, ich habe lange auf meinen Freund Macces gewartet, zu lange, irgendwie, und dann war ich nicht mehr müd irgendwie, alles war doof, und eingeschlafen bin ich um 3. Suboptimal.

Aber gestern ist etwas tolles passiert. Ich habe mir Geld geliehen. Für eine Overlock Nähmaschine. Und die wurde auch gleich gekauft, im Angebot gar noch, das sind 222,57 Euronen die ich dem Hausbesitzer nun schulde. Für jemanden mit 404 Euro Rente und Aufstockung durchs Amt eine richtige Summe. Mein Milchmädchen aber hat mir verraten das sie fast geschenkt ist. Und sie hat recht. Wirklich etwas kosten, das tut sie nur die ersten Monate. Die ersten drei genau genommen. Aber ich muss weiter zurück sagt mir mein Milchmädchen. Als das mit der Rente anfing, da war ich sehr froh. Das Amt hatte ja ganz viel in Vorlage gezahlt. Und das haben die gleich wiederbekommen. Das dumme war nur, das Amt zahlt am Anfang des Monats, die Rente kommt am Ende. Also konnte ich meine Miete nicht bezahlen. Weil mir ja Anfang des Monats die Gelder der Rente für den vergangenen Monat weggenommen wurden wegen dem Amt. Schwierig, die machen das auch nach dem Pippilotta-Prinzip, sie machen sich die Welt wie sie ihnen gefällt.

Ich musste also ein Sozialdarlehn aufnehmen, über 400 Euro, um Miete und so bezahlen zu können. Da werden mir jeden Monat dann 25 Euro von meiner Aufstockung als Rückzahlung abgezogen. Also 16 Monate abstottern. Dieses Abstottern ist allerdings im Juni das letzte Mal. Und das wusste mein Milchmädchen noch ganz genau. Meine erste Rate an den Hausbesitzer zahle ich im April. Dreißig Euros. April, Mai und Juni sind zusammen 90 Euro. Ab Juli ist es so das ich Quasi nur noch 5 Euro zahle, denn die restlichen 25 habe ich ja mehr, plötzlich, und bin an das nicht haben auch schon gut gewöhnt. Also zahle ich 4 Monate jeden Monat nur 5 Euro aus "meiner" gewohnten Tasche. Macht zusammen 20 Euro, plus die 90 von den ersten drei Monaten, sind 110 Euro.

So, und nun kommt der letzte Monat und die Restschuld. 12,57 Euro, ich habe aber 25 zusätzlich. Die nicht-mehr-Rate vom Amt. 25 minus 12,57 macht 12,43 Euro die ich obenauf habe, wenn ich die nochmal abziehe von den bezahlten 110 Euros, weil ich die ja Quasi wiederbekomme, sind das  97,57 Euronen für meine funkelnagelneue Overlock. Jubel. Ich liebe mein Milchmädchen. Manchmal glaube ich, es wäre gut wenn ich den Bundeshaushalt managen dürfte. Alle Kinder bekämen kostenloses Essen in den Schulen, Und die Menschen die da arbeiten würden gescheit bezahlt. Werden sie nämlich nicht. Ich weiß das, ich habe da gearbeitet.

Bei Milchmädchen fällt mir ein, ich wohne ja wunderbar auf dem Lande und in der Nähe gibt es einen Biobauernhof in Sachen Milchwirtschaft. Von dort beziehe ich meine Milch. Vorzugsmilch, völlig unbehandelt. Sie wird mir einmal in der Woche gebracht, ich könnte auch zweimal die Woche welche nehmen. Mache ich auch vielleicht später, wenn das mit der Joghurt, Quark und Käseproduktion bei mir beginnt. Aber dazu benötige ich noch diverses Zubehör, und auch das will bezahlt werden. Also, für die zwei Liter Vorzugsmilch bezahle ich 3 Euro, da ist das Bringen schon mit drin. Das finde ich gut. Nicht zu teuer, denn wenn ich überlege, der Bauer will ja auch leben und Milch ist ein sehr wertvolles Nahrungsmittel.

Leider messen in Deutschland die Menschen oft mit dem falschen Maß. Zahlst du scheiße bekommst du Scheiße. Ich bin mir gute Lebensmittel wert. Es ist meine Verantwortung, wie es den Tieren geht, denen Erzeugnisse ich nutze. Alles fällt auf mich zurück. Und ich will das es der Kuh deren Milch ich trinke gut geht. Keiner tritt seinen Hund und erwartet, das der ihn dann auch noch gut beschützt. Ok, das ist vielleicht der Idealfall, Menschen können ja so schlecht sein, unglaublich. Und nun meine ich nicht die Massenmörder, die Kriegsverbrecher, Amokläufer und Steuerhinterzieher, nein ich meine Menschen wie du und ich. Und man kann achten. Auch mit einem so schmalen Budget wie meinem. Alles ist möglich, wenn man nur will.

Durch mein Plastikvermeiden spare ich ja auch sowieso viel Geld. Denn nicht alles was als toll angepriesen wird ist es auch. Ich wasche und putze mit eigenen Mitteln. Dazu brauche ich Natron, Soda, Seife, Zitronensäure und Essig, für den Geschirrspüler auch noch grobes Maschinensalz. Alles abbaubar, nix Chemiekeule. Meine Wäsche riecht frisch, nicht mit künstlichen Duftstoffen voll geschmiert. Wenn ich möchte das sie etwas duftet, dann tropfe ich ätherisches Öl in den Essig, mit dem ich den Weichspüler ersetzt habe. Ich fühle mich gut, habe nur noch selten Kopfschmerzen und mein Bluthochdruck ist weg. Halleluja sag ich da. Nun müssen nur meine Zuckerwerte noch besser werden, da bin ich auf dem Weg.

Ich versuche also alles was aus Plastik ist zu ersetzen, Schüsseln aus Glas, Keramik oder Metall, ich habe bei Ebay eine "Oma Kasulke" Topfkollektion erstanden, zusätzlich zu dem alten "Oma Bohnsack" Topf. So etwas geht allerdings nur Energie-wirtschaftlich auf Gas, weil die Töpfe so uneben sind wie die Oberfläche vom Mond. Ganz oft stehe ich da und betrachte das, was ich benutze, versuche Auswege zu finden, wenn ich das Plastik als ungut oder unnötig befinde. Das passiert bei mir im Bauch. So habe ich keine Plastikwäscheklammern mehr, also, haben tue ich sie schon, aber eben nicht mehr in Benutzung, sowie auch die Wäscheleine, die mit Kunststoff überzogen ist. Sisalschnur und Holzwäscheklammern gehen auch. Ich backe übrigens alles Brot was ich esse selber. Aber dazu schreibe ich morgen etwas

Bis dahin einen schönen geruhsamen Tag und schnappt euch die Handarbeiten,
schlechtes Wetter hat auch seine Vorteile
Wiesenwutz Guni

Samstag, 15. März 2014

Der Tag beginnt und ich kann alles richtig machen

Jeden Tag habe ich die Chance alles besser zu machen. Und nicht nur ich. Jeder. Das versuche ich mir jeden Tag, wenn ich aufwache, einzuprägen. Heute ist der Tag an dem ich etwas ändern kann. Und da man meist nicht in der Position ist, die Welt zu verändern, fängt man bei sich selber an. Ich habe da Glück. Mein Hausbesitzer ist ein toller Mensch. Er ist auch verantwortungsbewusst. Alles was hier Strom verbraucht sind ausgewählte Geräte. Überall gibt´s Energiesparlampen und LED´s. Ausschaltbare Steckdosenleisten. Waschmaschine sieht aus wie Raumschiff Enterprise. Und der Strom ist Grün. Lustiger Weise zahle ich nicht viel für Strom, weil durch all das der Verbrauch gesunken ist. Rapide. Und dennoch träume ich von einer eigenen kleinen Windkraftanlage. Alles ist möglich.

Beheizt wird das Haus eigentlich mit Gas, aber auch nur eigentlich. Denn in den meisten Räumen stehen die Thermostate auf dem Schneeflöckchen, bitte nicht einfrieren. Außer im Bad, da steht´s auf 14,0° C. Und ab und an in der Küche, wenn ich den Teig gehen lassen muss, da sind niedrige Temperaturen im Winter für Hefeteige suboptimal. Wir haben einen Holzofen im Wohnzimmer unten. Der heizt das Haus, so im Grunde. Kein toller Specksteinofen mit Flammenromantik. Ein einfacher 6 KW Wamsler Werkstattofen. Ich finde ihn gut, er ist klein, es passen gescheite Scheite rein und zum sauber machen auch gut. Ich heize gerne damit, und bei gutem Holz ist der Aschenrest echt unerheblich. Wirklich brauche ich das Gas nur zum Kochen, da ist es so toll und für das heiße Wasser. Oben auf dem Dach ist so ein Wasserspeicher der heißes Wasser immer parat hat. Diese grundsätzlichen Dinge beruhigen mich. Und dann kommt mein Ansatz, das ich noch weitere Dinge gut und richtig machen kann.

Müll wird so gut wie möglich getrennt und vermieden. In der Tenne sind große Kisten, da kommen Dinge rein, die man wieder verwerten kann, oder aber upcyceln. Ich mag Upcycling, das ist kreativ und lustig. Wenn Menschen doof gucken, das stört mich nicht, ich habe mir zwei Hosen genäht aus Geschirrhandtüchern, die nur hübsch waren, aber nicht trockneten. Vielleicht gibt´s mal Fotos. Mein Glück ist, dass das Haus klein ist, die Scheunenfläche im Gegensatz dazu aber umso größer. Haus gesamt 95qm, ohne die Abzüge für niedrige Raumhöhen. Scheune geschätzt 300, über mehrere Ebenen. Ich liebe es, wo soll ich als Messi sonst hin mit meinen Sachen. Aber es wird immer Ordentlicher, ich bin an dem Thema dran.

Müllvermeidung ist toll und unglaublich einfach. Kaufe nichts aus Plastik, und nichts was in Plastik gepackt ist. Das ist zwar anfänglich ein großes Abenteuer und ich habe öfters wie ein verwirrtes Huhn in den Läden gestanden, aber man gewöhnt sich dran und lernt damit zu leben. Und es macht glücklich auf Plastik zu verzichten. Ja, sicher mache ich Ausnahmen. Bei den Sachen von der Tafel nehme ich auch Plastik mit. Aber ich gehe nicht mehr wöchentlich hin, sondern nur noch alle zwei Wochen. Metalldosen bringe ich auf den Recyclinghof hier in der Stadt. Beim letzten mal gab es für 10 Kilo Dosen 60 Cent. Das ist nicht viel, aber ich weiß das die Leute sie wirklich wieder verwerten, auch wenn es nur ein Downcycling sein wird. Aber eben kein Müll.

Ich mache das nun seit ungefähr einem halben Jahr, und ich habe es nicht so gemacht wie Sandra Krautwaschl aus Österreich. Nicht alles raus, es geht Stückweise. Wo ich am meisten Müll vermeide ist in Küche und Bad. 90% aller Dinge im Bad sind in Plastik. Duschgel, Shampoo, WC -Reiniger, Waschmittel und Co. Aber auch da kann man Abhilfe schaffen. Ich mache mir mein Waschmittel selber. Wasche mich mit Seife, auch die Haare. Momentan gerade mit den FUN Seifen von Lush, aber wenn sie alle sind, was noch eine Weile dauert, so hoffe ich, dann werde ich mir auch mein Haarwaschmittel selber machen. So wie ich in der Küche bei der Geschirrspülmaschine nun auch bei selbst gemachtem Pulver bin. Es geht und wird Sauber. Was will ich mehr. Geholfen bei der Suche hat mir das Internet, vor allem die Blogs von "Langsamerleben" und "Olga Ordentlich" Denen nochmal mein großes Danke Danke Danke.

Weiß jemand wo ich eine Overlock Nähmaschine her bekomme?  So, jetzt hänge ich meine Wäsche in den Wind, da trocknet sie trotz Regenwetter super schnell, wir haben an der Scheune einen unglaublichen Dachüberstand, da bleibt alles trocken. Trinkt einen heißen Tee und freut euch heute mal über das wesentliche. Draußen ist Schietwetter und man selber sitzt im trockenen, warmen mit einem Tee oder einem Kaffee, vieleicht noch die Gelegenheit etwas kleines zu Backen? Muffins gehen immer schnell und wenn ihr sie selber macht, wisst ihr auch was drin ist. Habt einen schönen Tag
Wiesenwutz Guni

Freitag, 14. März 2014

Wenn man nicht sieht was ist....

Der Tag ist sonnig und schön, auch wenn draußen auf allem der Raureif blitzt, auf allem was noch im Schatten liegt. Dieses Haus ist denkbar schlecht ausgerichtet was die Sonne angeht, die Hauptgiebel und Fensterfront geht nach Norden, zur Kirche hin, der Hof an sich ist auf Nord-Süd ausgerichtet, was für immer währenden Luftzug sorgt. im Osten hat´s keine Fenster, wobei ...stimmt so nicht, eines in der Speisekammer, mit Fliegennetz, denn der liebe Nachbar hat seine Mülltonnen dort platziert, lecker... Dann ist noch eines oben im Flur, Quasi hinter der Bodentreppe, und eines in meiner Abstellkammer, das ist die frühere Wurstekammer. All diese Fenster sind so alt wie Methusalix, einfach verglast und manchmal hat man Angst, das sie aus dem Haus fallen. Mich stört es nicht. Ich kann ja mit so vielem Leben, verstehe eher oft Aufregung um gewisse Dinge nicht. Ich mag das Leben einfach und schlicht. Die meisten Fenster gehen gen Westen, das ist auch unsere persönliche Sonnenseite, wenn ich hier aus dem Fenster in einen der drei Gartenteile schaue freue ich mich schon auf die Kirschblüte.

An der Südseite steht das Hinterhaus, deswegen ist da nichts außer den Nachbarn. Was nicht immer gut ist. Manchmal ist es besser keine Nachbarn zu haben. Finden meine Nachbarn bestimmt auch. Mein Garten ist in ihren Augen ja eher suboptimal, wegen der Unkräuter, die ich esse. Bei mir herrscht Wildwucher, Kraut und Rüben, Kreuz und Quer. Hier herrscht ja der Katholizismus vor, ich habe auch schon überlegt ein Schild am Zaun anzubringen. Gartendesign: Gott. Ich pfusche dem da oben, egal wie er/sie/es nun heißt nicht gerne ins Handwerk. Denn wenn Gott alles gemacht hat was ist dann ist es nicht an uns das zu kritisieren oder zu ändern. Eigentlich ist nur der Mensch eine ziemlich dumme Idee gewesen von Gott. Aber er hat das so gewollt und seine wunderbare Natur muss nun drunter leiden. Wobei ich ja versuche mich da herauszuhalten, also bei dem Leiden lassen. Meine Eier kaufe ich da wo ich schauen kann wie die Hühner rumlaufen. Und der Gedanke an Vegetarismus liegt auch nahe.

Wobei die Schweine, deren Fleisch ich esse, die haben es da oben am Stadtberg auch gut. Stroh im Stall. Voll vorsintflutlich und so geil, da gibt´s große Fenster und die kommen gerannt, neugierig und so, wenn man dasteht. Schweine sind sehr liebevolle und verschmuste Tiere, ich meine nicht nur die kleinen Frickel, sondern auch die großen Sauen. So ein Schwein erkennt einen und kommt an zum Begrüßen, liebt es gekrault zu werden, ganz sanft, und mag sogar wenn man singt. Fröhliches mit grunzen. Ich habe mal bei einem Schweinebauern ein Praktikum gemacht, gemistet, und gefüttert. Das war wirklich schön. Schweine sind tolle Tiere, ebenso wie Gänse, Hühner oder Kühe. Deswegen passe ich auf was ich kaufe, wo ich kaufe, wie viel ich kaufe.

Deswegen habe ich auch diesen Tick mit dem Plastik. Lange habe ich geglaubt, das ist ok, da ist nur drin was erlaubt ist. Aber das ist einer der großen Irrtümer des letzten und dieses Jahrtausends. Es hat sich so viel geändert. In Plastik ist alles drin, außer dem was ausdrücklich verboten ist. Und das ist auch nur NICHT drin, wenn wir Glück haben. Hersteller von Produkten wollen nämlich immer nur unser Bestes, und das ist unser Geld. Nicht das ich da jetzt viel von hätte, aber mir ist aufgefallen das alle immer weniger haben, weil sie der dummen Devise folgen: "Geiz ist geil." Nur stimmt das nicht, nicht annähernd. Stellt euch vor, das erste Date an der Pommesbude weil Geiz geil ist? Nicht wirklich oder?

Das Motto verführt nur zu doppeltem Konsum von Dingen die wir nicht brauchen oder die sowieso so produziert werden, das sie nach einem Jahr nicht mehr funktionieren und man sie dummerweise auch noch nicht mal mehr reparieren kann. Kleben ist billiger als Schrauben verwenden.Ich werde dieses Jahr 50 Jahre alt.(Aber ich sehe weder so aus noch verhalte ich mich annähernd so, voll schlimm) Ich bin noch aus der Schraub- und Bastelgeneration, den Selbermachern, den Freaks und ich war das nicht nur bis ich 20 wurde, ich bin das heute noch. Und ich danke auf Knien dafür. Auch wenn ich ganz oft mit der Welt nicht zurecht komme, finde ich mich gar nicht so schlecht. Vielleicht wenn ich die Sache mit dem zu viel essen besser in den Griff bekommen würde. Oder schlanker wäre. Aber sonst... ist das Prinzip gut. Ab morgen (so hoffe ich) werde ich euch vorstellen was ich nicht kaufe, was ich selber mache, was ich anders mache.

euch noch einen schönen Tag und seid so kreaktivistisch wies nur geht
Wiesenwutz Guni

Mittwoch, 12. März 2014

Zur falschen Zeit am falschen Ort...oder Elfchen

Irgendwann habe ich im Netz in irgendeinem dieser tollen Blogs Elfchen entdeckt und fand sie ...unwahrscheinlich schön. ein Elfchen ist ein Gedicht, bestehend aus elf Worten. In der ersten Zeile steht ein Wort, in der zweiten zwei Worte, in der dritten drei Worte, in der vierten vier Worte und dann..in der fünften Zeile, ein Wort das das Elfchen abschließt. Zusammen elf Worte.
Aus gegebenem Anlass heute ein Elfchen

Amsel
voller Frühlingslust
Zweig im Schnabel 
mitten im Flug klatsch
LKW

Ich sah sie am Rand des Radweges hocken und konnte nichts tun, schief sah sie aus, den Zweig immer noch im Schnabel. Sie wartete auf den Tod, doch ich bin kein Erlöser. Das ist etwas was ich nicht kann. Kurz und schmerzlos Leiden beenden. Die Amsel hat einen Sinn. Der LKW, ja, wohl auch. Zur falschen Zeit am falschen Ort. Und doch geht so etwas nicht an mir vorbei. Ja, ich weiß. ich heule bei so was. Völlig irrational, so wie mein ganzes Leben irgendwie nicht mit rationalen Maßstäben zu bemessen ist. Mich kümmert sie. Mich stimmt es traurig das überall jeden Tag Tiere unnötig Sterben oder Leiden. Oder auch Menschen. Man ist angehalten weg zusehen. Schamhaft oder dezent, desinteressiert oder abgelenkt. Ich kann das nicht. Ich bin ein Hingucker. Mich betrifft alles, zu viel, vielleicht komme ich deswegen mit dem Leben nicht so gut zurecht wie Andere. Aber mal ehrlich, ich will das so. Ich will keiner der Kaltmenschen sein, der Überseher und Ignoranten, kein Weg-gucker, kein Schweiger.  Vielleicht auch deswegen dieses Blog. dieser? wie heißt es denn nun? egal, det Blöggsche. So geht es auch.

Kreativ bin ich diese Woche irgendwie gar nicht so, nur halt Gartenarbeit, Wäsche, Essen und was sonst so anfällt. Morgen ein Wichtiger Termin, wieder geht mir der Arsch irgendwie auf Grundeis, immer bei solch offiziellen Dingen. wobei das noch nicht der offizielle Teil ist. Eher der vorvorvoroffizielle Teil. Ich suche um gesetzliche Betreuung in Behördendingen an. Kein einfacher Schritt. Aber wichtig. Ich kann solche Dinge nur sehr sehr schlecht, nur in Begleitung, mit Notfalltabletten in der Tasche (seit ich Notfalltabletten habe). Für mich jedes mal ein Gang zur Guillotine. Dort wird über mein Leben entschieden. So fühlt es sich an. Kein Geld, kein Leben, ich meine nicht das ich viel brauchen würde, aber dort kann man mir alles nehmen, selbst die Würde, auch wenn die angeblich unantastbar ist. Wobei...Würde, da fällt mir was ein. Würde ich mehr stricken, dann wäre mein 200 Gramm Tuch eher fertig.  Also, einen Kaffee mit Vorzugsmilch, die Stricksachen und irgendwo raus in die Sonne. Nicht an Morgen denken, morgen kommt noch früh genug.

Lasst es euch gut gehen und ich horche mal nach meinen Wildbienen
Wiesenwutz Guni

Dienstag, 11. März 2014

Immer auf der Suche...

Dienstag, die Sonne scheint seit ich aufgewacht bin aus dem riesigen Knopfloch das wir Himmel nennen, Vögel singen und werden leider oft von den Geräuschen der Autos übertönt. Die Vögel gehören hier hin. Autos werden überbewertet. Am Wochenende war das Auto samt Anhänger allerdings wichtig. Wir waren in Sieber. Das ist ein Kuhkaff im Harz, wunderschön gelegen und mein Tipp. Braucht ihr Ruhe und wollt in den Wald wandern? Fahrt nach Sieber. Auf jeden Fall haben wir dort einen IBC Wassercontainer geholt, in der praktischen Metallhülle samt Gitter. Wir sind übrigens der Hausbesitzer und ich. Und der Grund war auch ich, weil ich ihm ewig in den Ohren hing das ein Garten nur mit so einem Ding gehen kann, den alten, der war ja auch undicht, hatte er entsorgt. Dadurch hatte sich die Schuldfrage auch geklärt. Ich war es. Die Hinfahrt war zumindest für mich lustig, denn es sah so aus als hätte der Fahrer nicht nach dem Weg gesehen. Schließlich wurde dann doch das Navi benutzt, auch wenn wir es ein paar mal ignorieren mussten. In Herzberg wird gebaut.

Dann war der Tank leider nicht sauber, es befanden sich Reste von Rapsöl darin, keine frischen, nö, altklebrige, fast an Harz erinnernde und der Hausbesitzer hat geflucht, mehr als einmal. Das mit der Schuldfrage war ja geklärt. Das sind die Momente, in denen ich mich am Liebsten auflösen möchte. Ganz. Da kann ich mich nicht abgrenzen von seinem Ärger. Ich weiß ja genau warum er sich gerade ärgern muss in diesem finsteren Erdental. Wegen mir. Dann werde ich innerlich ganz klein und denke darüber nach wie schön es doch wäre, wenn es mich nicht gäbe, nie gegeben hätte. nicht nur für die anderen, auch für mich. Mein Nutzwert in dieser Welt ist ja eh eher gering. Ich bin mehr Stolperstein des Anstoßes, lästig, auch Langweilig hat mich schon jemand genannt. Und manchen bin ich noch nicht mal eine Antwort wert. Ja, ich Dusseltier habe meiner Tante den Link zu diesem Blog geschickt. Über Facebook. Sie fand kein Wort. Kein Hallo, kein wie geht´s, kein ...ich schaue später. Ihre Familie und ihre Kinder sind furchtbar wichtig. Das sehe ich ein. Auch ihre Immobilienmaklerei ist wichtig. Katholische Kirche ist wichtig. Ihr Göttergatte bei einem Ministerium oder so, alles sehr wichtig. Es ist nicht so das ich ihr bös wäre, nein, nur tut es trotzdem weh. Außer meiner Mutter habe ich keine Familie, auch wenn ich eine habe. So ist das nun mal.

Irgendwann letzte Woche habe ich meine Ringe abgemacht und sicher weggetan. Einfache schwarze Ringe, an jeder Hand trage ich normal einen. Am Mittelfinger und sie sind mir sehr lieb und teuer. Auch wenn sie wahrscheinlich nicht soviel wert sind. Mein Problem ist das ich keine Ahnung mehr habe wo. Vor allem habe ich diese Ströpp-Aktion mit dem Wohnzimmer hinter mir. Je mehr ich suche um so verzweifelter wird mein innerer Status. Es ist wirklich gruselig, was ich in meinem Kopf plötzlich für abstrakt idiotische Abhängigkeiten entwickele. Wenn dann... Weil....deswegen wird. Bah. Das Schlimme an solchen Verwirrungen ist, das ich es merke und trotzdem nicht dagegen ansteuern kann. Keiner Vernunft mehr zugänglich bin, und weg atmen geht schon mal gar nicht. Das ist wie ...wenn du einen Jaguar siehst der dich von hinten anspringt obwohl du nach vorne schaust, weißt das in dem Zimmer kein Jaguar sein kann und er dich trotzdem beißt. Wider besseren Wissens. Ich hasse das. Kein Wunder das keiner mit mir zu tun haben will.

Ich habe einen Freund, einen guten Freund, mehr als gut. Der mag im Moment auch nicht mit mir reden. Aber da weiß ich das es nicht an mir liegt auch wenn ich der Auslöser war. Stressfaktor hat er gesagt. Er ist ebenso anders wie ich anders bin. Noch weit gefasster als der normale Individualismus der Menschen. Es gibt Tage da macht mir das Schweigen etwas aus. Es gibt Tage da weiß ich das er das Schweigen braucht, da kann ich gut damit leben. Ich will das es ihm besser geht, und wenn er nur so wieder mehr zu sich finden kann ist das gut so. Manchmal könnte ich heulen deswegen. Wir reden seit 5 Jahren fast jeden Tag miteinander, teilweise drei oder vier Stunden. Ich habe es geschafft ihn zu besuchen, er hat mich besucht, mehrfach beides. Wir haben zusammen Filme im Internet gesehen, viel diskutiert. Der Kontakt fehlt mir sehr. Da ist nun draußen das Wetter so schön und ich sitze traurig da. So ist das manchmal im Leben. Ich werde jetzt noch einen Kaffee trinken, an meinen netten Traum von heute Nacht denken und dann überlegen was ich im Garten noch so verbrechen kann. Der Hausbesitzer meinte, das dauere nur 10 Minuten. Ich bezweifle das ja.

Euch noch einen schönen Tag
Wiesenwutz Guni

Freitag, 7. März 2014

Eisgorillas im Nöböl...oder die Sache mit dem Weichzeichner

Also, es ist noch früh und ich sitze hier mit der zweiten Tasse Kaffee am Rechner, aber nur wegen der Milchbrötchen und dem Nebel. Klingt verworren, aber ist eigentlich ganz einfach wenn man es von vorne erzählt. Sollte ich dann wohl auch mal machen.

Ich stehe jeden Morgen recht zeitig auf, zum einen weil meine Fellsäcke mich gerne früh wecken und an die Dosenöffnungszeremonie erinnern, auf ihre ureigene Weise mit Sachen vom Tisch dötzen und kleineren Keilereien. Ich sage euch, es wirkt. Und zum Anderen weil ich meine Zeit und meine Rituale brauche. Alles was mir Schwierigkeiten bereitet packe ich in Rituale, und witziger weise klappt es. So war die Nacht um 7.14 Uhr zu ende und als ich das Fenster öffnete und das Rollo hochzog, da sah ich sie. Die unsichtbaren Eisgorillas im Nebel. Eigentlich sah ich nur Nebel aber wahrscheinlich haben die Menschen hier die Eisgorillas vertrieben oder die gnädige Evolution hat sie eben unsichtbar werden lassen. Was aber wichtig ist, ich mag Nebel. Er ist der Weichzeichner des Lebens, so eine Art Bilitis-Einstellung der realen Optik. Ihr kennt Bilitis nicht? Ihr seid jung :)

Der Nebel hüllt also alles ein, kalt zwar, aber man kann die Sonne schon auf der Kirchenwand erahnen. Ich wohne direkt neben einer katholischen Kirche. Schon seit Ewigkeiten. Gut, nicht immer neben dieser, aber egal wo ich wohnte, die Kirche steht in allernächster Sichtweise und vor allem in Hörweite. Ich bin ja katholisch erzogen worden, dummerweise hat das so gut geklappt das ich mit der Kirche nimmer viel anfangen kann. Hä? Ich sehe förmlich die Fragezeichen in euren Gesichtern. Es ist ganz einfach. Das was der Glauben will hat mit dem was die Kirche macht nichts mehr zu tun. Nicht viel.

Deswegen liebe ich auch den kleinen Franziskus in Rom gerade so sehr, der ist klasse. Der rührt mich zu Tränen, weil ich glaube das er ein wirklich guter Mensch ist. Einer der das Wort das er sagt auch so meint und danach handelt. Nicht einer der in die Kirche rennt und danach verkündet das die Afrikaner in Afrika zu bleiben haben und die Syrer uns nix angehen und schön da in ihren Lagern bleiben sollen. Da bekomme ich einen dicken Hals. Und Wut. Wir sind Menschen und sollten wenigstens etwas humanitäres Gedankengut in uns tragen. Allen gegenüber. Auch zum Beispiel Tieren. Deswegen schaue ich hin, wie lebt das Huhn dessen Eier ich esse, das Schwein, die Kuh deren Milch ich trinke. Gehts denen gut? Haben die Licht und Luft und Platz und alles was so ein Tier braucht? Haben sie, sonst wird nichts gekauft. Vegetarisch ist ja auch lecker, und mein Konsum in der Richtung auch nicht so immens.

Heute Nacht kommt der Hausbesitzer, ich freue mich schon, vor allem da wir am Samstag einen Kanister holen. So ein riesiges Ding für den Garten, 1000 Liter, in Metall und mit Gitter. Übrigens ist es nicht einfach im Garten zu planen und so, wenn man auf Plastik verzichten will. Ich habe erschreckend wenige Tontöpfe. da muss ich mir echt noch etwas überlegen, und Sperrmüll gibt es nur noch dieses Jahr hier mit Terminen. Ja, ich bin akute Sperrmüllnutzerin, aber ich zerfledder nichts, ich entnehme nur gezielt. Wahrscheinlich Dinge die kein anderer sonst nehmen würde. Macht aber nichts, mir zumindest. ich nehme auch Pfandflaschen mit wenn sie wo rumliegen. Ich schäme mich nicht deswegen, etwas was ich erstaunlich finde. Soviel Angst ich manchmal habe und so viele Schwierigkeiten, die Meinung der anderen ist relativ egal. Was man mir ansieht, also aufgrund meiner Kleidung. Irgendwann gibt es Bilder. Auch von meinem Drachenschwanz oder der Decke. Drops Wolle, kennt die jemand? So schön ...

Heute Vormittag will ich noch backen, Milchbrötchen in süß und normal, ich bin gespannt wie das wird. Die Katzen schlafen und im Fernsehen läuft 3sat, das gibt es immer bis um 9 Uhr. Die Webcam Aufnahmen aus den Alpen. Die Musik ist gewöhnungsbedürftig, aber es gibt ja eine Mute-taste. Ich liebe diese künstlichen Fenster nach irgendwo. Ahhh, kennt ihr Käsmu? Bei Looduskalender.ee kann man sich Webcams ansehen, bzw. die Bilder die sie aufnehmen. Wunderschön, mit Ton und ich habe manchmal nur den Rechner laufen mit solch einem Vollbild. Geht mal schauen. Ich habe schon Bären gesehen in Alutaguse. Und so etwas berührt einen, zumindest mich. Es sind meine Fenster zum Hof.

Ich wohne ja quasi am Arsch der Welt und am Busen der Natur, aber auch hier ist mir noch zu viel Verkehr. Weniger wäre besser, Umgehungsstraße wäre toll, wobei bei dem Fahrstil der Leute könnte ich meine Fellbeutel eh nicht raus lassen. Was ich schade finde. Ich könnte mitten im nichts wohnen. Ich brauch nicht das ominöse "was los sein" das andere brauchen. Da ist doch nichts los, da ziehen die Leute weg. Hört man so oft und doch ist es völliger Unsinn für mich. Ich muss nicht jeden Tag 24 Stunden einkaufen gehen können. Ich habe ein Hirn mit dem ich versuche so etwas zu planen. Kaufen wird sowieso überbewertet. Konsum auch, oh ja, natürlich konsumiere ich auch, sogar jede Menge. Alleine für die Katzen.

Zwei Dosen am Tag, dazu das Katzenstreu, Aber das ist gut investiert finde zumindest ich. Ich füttere ja auch noch draußen hin und wieder. Okee, jeden Tag. Aber es macht mich glücklich und das Flöhchen auch. Ist der Kater meiner Nachbarn. Der kommt immer zum Schmusen, gerade in den Sommermonaten wenn ich viel draußen bin ist er fast immer bei mir. Hofkater eben. Ich hatte hier schon viele Hofkatzen. Die meisten sind überfahren worden. Wenn ich sie gefunden habe , habe ich sie hinten im Garten begraben, ich kann so ein Tier nicht in die Mülltonne schmeißen wie es hier üblich ist. Übel wird mir da. Es zeugt von der Respektlosigkeit der Menschen im allgemeinen. Wahrscheinlich auch mit ein Grund warum ich krank geworden bin. In den letzten 20 Jahren hat sich so viel geändert, und fast nur zum schlechten. Egoismus ist per sè nicht schlecht, sagt auch schon Kirschner, aber das was .."da draußen" passiert ist doch fast wie Krieg in den Köpfen. Es ist zumindest nicht meine Welt. Irgendwann schreibe ich die Namen der Katzen an die Hauswand, vorne zur Straße hin. Es gibt welche die fahren einen Bogen damit sie die Katze auch erwischen. Ich glaube ich könnte töten. Ich belasse es aber dabei diesen Menschen alles mögliche an den Hals zu wünschen. Ommmmmmmmmmm. Vor allen Einsicht und Liebe in alle Dinge.

Ich wünsche euch einen schönen Tag
Kreaktivista Wiesenwutz Guni




Donnerstag, 6. März 2014

Hätte, hätte, Fahrradkette... und die ist aus Metall

Heute ist ja schon Donnerstag, irgendwie vergeht die Zeit viel zu schnell. Ich hätte ja auch schon am Sonntag Nachmittag posten können, oder Montag, oder oder oder. Aber das Gefühl sich zu überlegen was man alles hätte tun können macht es nicht besser. Dabei waren es eigentlich nur Kleinigkeiten die mich abgehalten haben. Was sind Kleinigkeiten? Und was heißt eigentlich eigentlich? Aber nun wieder zu der Woche.Dieser Woche.

Ich habe das Wohnzimmer weiter um geräumt, das ist als wenn man eine Ziege auf links ströppt, neu sortiert und dann zurück stopft. Zum einen fragt man sich... um Himmels Willen, wie war das alles daaa drin? Und zum anderen frisst die Ziege dann mit dem Arsch und du stellst das Futter noch ne Weile an die falsche Seite. Arme Ziege. Aber ich gewöhne mich schon noch dran und ich vermute das ich auch nicht blind bin. Weil ich im Moment wieder überall gegen renne. Aber keiner sieht meine blauen Flecken. Das ist auch von Vorteil.

Montag habe ich es geschafft alleine zur Stadtbücherei zu gehen, dort meinen Ausweis zu verlängern, dazu auch noch zwei Bücher auszuleihen und nach einem dritten zu Fragen. Ich war so stolz, aber dann.... Montag war Rosenmontag, und als ich aus der Stadtbücherei kam, übernahmen die Narren gerade das Rathaus. Also, hier ist nicht Köln, es waren vielleicht dreihundert Leute und gefühlte zehn Kapellen mit Getrommele und Gepfeife. Und ich habe auf der Treppe gestanden und geheult. Ich weiß nicht warum. Mit einer der Gründe warum ich lieber zu Hause bin. Da ist plötzliches "los heulen" nicht so schlimm. Ich habe mich dann zu meinem Fahrrad gerettet und bin geflüchtet, mit anschließendem Frust kaufen bei "Na und" und dem Fairkaufladen der Caritas. Aber gesamt nur zehn Euro, also nicht so schlimm. Doch das gute Gefühl des Schaffens war zumindest für diesen Tag zerstört.

So verbringe ich grade meine Tage damit, mich zu sortieren und Ordnung zu schaffen. Was ich weiß, je mehr ich innerlich in Unordnung bin, desto mehr sehne und strebe ich nach äußerer Ordnung. Wenn ich an die Zeiten denke als ich die ungekrönte Königin meines chaotischen Universums war, vermisse ich die Zeit. Auch weil ich mich da noch an alles erinnert habe...wo es verbuddelt war. Deswegen hing in meinem Zimmer auch ein Schild. "Nur das Genie beherrscht das Chaos". In mir ist irgendwo immer noch das Genie verborgen, es versteckt sich nur. Da bin ich mir sicher. Manchmal schaut´s um die Ecke und zwinkert mir zu. Dann weine ich ein bisschen und freu mich es gesehen zu haben. Und weiß das es mich liebt wie ich bin. Trotz oder gerade wegen meiner Macken.

Genau, Macken, das ist das Stichwort. Ich habe so viele. Eine ist, und ich glaube die stößt auf das meiste Unverständnis, ich vermeide Plastik. Ich versuche alles was aus Plastik ist aus dem Hause zu verbannen. Keines mehr zu kaufen. Ein richtiges NoGo sind Lebensmittel in Plastik. Ja, ich kaufe abenteuerlich ein, diskutiere und setze mich durch. Und wenn mir die nette genervte Verkäuferin das nicht in Papier einpacken will, dann kaufe ich es nicht. Verzicht kann gut tun. Sicher, es gibt ausnahmen. Wie die liebe Sandra Krautwaschl aus Österreich habe ich mir vorher Gedanken gemacht. Im Gegensatz zu ihr habe ich nicht alles an einem Tag raus geschmissen. Aber ich will nicht mitmachen bei dem Schlamassel mit dem Plastikmüll.

Ich habe das nachgerechnet, auch wenn Mathe so gar nicht meines ist. 1,9 Tonnen Plastikmüll machen wir in der Sekunde in Europa. Also, 60 Millionen Tonnen im Jahr in Europa.
Das sind 5 Millionen Tonnen im Monat,
das sind 166666,66666 Tonnen am Tag,
das sind 6944,44444 Tonnen in der Stunde,
115,74074 Tonnen in der Minute,
macht 1,92901 Tonnen in der Sekunde.

Rede ich mir das schön, wenn ich es abrunde auf 1,9 Tonnen? Es sind 1929 Kilo und 10 Gramm und mir wird schlecht wenn ich daran denke das diese Menge jede Sekunde auf unsere Welt fällt. Und es ist schon vorher ein Problem, das schöne Plastik.
Ich empfehle den Film "Plastic Planet" und ich meine das Ernst.

Und nun noch zu meinen Projekten. Also die Idee alte Wollreste aufzubrauchen ist ja schön und gut aber so schwer. Ich kaufe ja trotzdem Wolle. Ich bin schon wollsüchtig. Irgendwie. Also habe ich gerade eine Häkeldecke in Arbeit, die Quadrate sind fertig, aber das Gestalten , die Anordnung, wie soll ich sie nur legen, da hänge ich fest. Zusammen häkeln ist so endgültig, und meine Entscheidungsfreude daher begrenzt. Ich kann Sachen schlecht abschließen, nicht nur Sachen, alles eben. Aber ich arbeite dran. *Schwör* einen Drachenschwanz habe ich fertig gestrickt, eine Schutzhaube für meine alte Nähmaschine genäht, die habe ich seit 1976, Weihnachten. Sie hat alles mitgemacht, die enger zu nähenden Jeans, die Gardinen, diverse Projekte, Unmengen von Mädchenkleidern für Bianca und diverse Puppen, Klamotten und ja, auch im Tanztheater war sie die Maschine der Wahl, für Bühnenbild und Kostüme. Ich gebe sie auch nicht her, sie hat es länger mit mir Ausgehalten als jeder Mann und ich trage sie immer wenn etwas ist, zum Reparieren. Eine neue kommt nicht in frage, auch wenn auf meiner Wunschliste eine Overlock steht. Aber die wäre ein Dabei und nicht ein Anstatt. Das bin ich meiner Ideal schuldig.

Was habe ich noch gemacht? Brot backe ich immer wieder, heute sind Milchbrötchen dran. Das erste mal, ich bin gespannt. Mein Mehl kaufe ich Bio oder von der Rosdorfer Obermühle in 5 Kg Säcken aus Papier. So teuer ist das gar nicht, billiges Brot kaufen und das meiste davon wegschmeißen ist teurer. Und der Garten steht diese Woche an, Kräuter müssen ersetzt werden, ich habe sie aber schon gekauft. und den Plastiktopf gleich da gelassen. Das geht wenn man auf dem Markt kauft. Drei Kräuter zu 5 Euro, und sechs Hornveilchen zu 3 Euro, dafür direkt um die Ecke produziert. Und jetzt habe ich Hunger, Frühstück ist angesagt.

Bis demnächst und wedelt mir Wärme her, ich muss noch in den Garten und mein Schweinehund schaut schon tadelnd
wunderschönen Donnerstag
Guni



Sonntag, 2. März 2014

...ich mach das dann Morgen oder so

  Geht euch das auch so, das ihr Dinge plant und irgendwie kommt immer alles anders als man denkt? So ging oder geht´s mir mit dem ersten Post.  Das soll ja irgendwie besonders sein, selbsterklärend oder so, wobei, selbst ich habe meine Gebrauchsanleitung noch nicht begriffen. Auf der anderen Seite ist es schön wenn man sich immer noch selber Überraschen kann. Das kann ich gut, und zumindest ich finde das gut. Meine Mutter mag es in der Zwischenzeit glaube ich auch, auch wenn ich arg gewöhnungsbedürftig bin. Weil ich schon immer so war wie ich jetzt bin, so vom Grundsatz her. Und das ist gewöhnungsbedürftig, das kann ich euch schon mal versichern.

Also der Beginn des Bloggens, ich trage mich mit der Idee schon länger herum, aber gerade für mich ist Anfangen mehr als schwer. Hatte ich schon gesagt das ich so meine Schwierigkeiten habe? Naja, werdet ihr vielleicht bald selber feststellen, wenn ihr mögt. Nur kurz dazu, es gibt Dinge die machen andere Leute einfach. Ich erkämpfe sie mir, meist. Oder schiebe sie vor mir her. Deswegen bin ich auch ein Messie. Ja Ihhhh werdet ihr jetzt denken, war auch mal ja ihhh, aber in der Zwischenzeit versuche ich mich in Besserung, also richtiger Besserung. Man kann jeden Raum betreten. Nicht durch quetschen, sondern freies gehen. Wer will kann seinen Namen tanzen nach alter Waldorf Manier. Nur bitte nicht die Arme zu sehr nach oben schwingen, das Haus ist alt und die Decken sind tiefer als man denkt. Ja, irgendwann gibt es Bilder. Wenn ich soweit bin.

Also, ich lebe hier mit meinen Katzen als zahlende Hausbesetzerin in Kommunen - ähnlicher Wohnlage, der Hausbesitzer heißt Frank und ist meist da wo er arbeitet. Zweimal im Monat kommt er rum. Was mich freut, und ihn meist auch, abgesehen von der langen Fahrt und den Staus und den Idioten die da alle auf der Straße fahren. Schimpfen kann er gut, das ist etwas worum ich ihn manchmal beneide, würde ich auch gerne können. So einmal losbratzen und alles raus und dann ist wieder gut. Kann ich aber nicht, ich fresse alles in mich rein, was sich durch Pfunde ausdrückt. Und durch Diabetes, aber, ich versuche das in den Griff zu bekommen. Ich brauche zumindest nicht mehr Insulin spritzen. Meine Mama ist auch Diabetikerin. Also ein Teil mit Veranlagung, und ein Teil...irgendwas anderes. Schweinehund oder so. 

Aber, und nun kommen wir zu dem Grund warum ich hier schreibe, im letzten Jahr hat sich viel getan. Irgendwie schleichend und doch massiv und zurückblickend teilweise echt...brachial. Ich habe oder besser ich versuche mein Leben zu ändern. Zum einen habe ich ganz furchtbar nette Betreuerinnen, die mir, zumeist zwei mal die Woche, helfen, Dinge in Angriff zu nehmen und vor allem zu bemerken. Zum anderen ist da eine tolle Therapie, an die ich mich schon echt gut gewöhnt habe, und ich will ja auch Veränderung. Nichts ist so schlimm wie im Flur sinnlos herumzuheulen weil man es nicht schafft die Türe zu öffnen und Einkaufen zu gehen. 5 Monate war ich faktisch nicht Einkaufen oder beim Arzt oder beim Amt. Keiner hat es gemerkt. Doch, der Hausbesitzer, weil seine Hausbesetzerin die Miete nicht mehr bezahlen konnte. Fünf Monate ohne Geld, kein Arztbesuch und als die Tabletten alle waren, keine neuen Tabletten. Bei Diabetes ist das nicht gut.

Doch es hat sich dann halt so ergeben das sich viel bewegt hat. Weil es doch Leute gibt die hinsehen. Und deswegen denke ich das es wichtig ist auch mal drüber zu reden. Ach ja, nicht das ihr denkt das wird jetzt so ein blödes Blog wo ich euch was vor heule, ganz und gar nicht. Heulen war gestern, heute wird gelebt. Und gemacht. Und zwar mit voller Eigenverantwortung für diese Welt. Ich habe beschlossen das ich mache, bevor ich mit mir machen lasse. Das ich verführe und nicht verführt und vorgeführt werde. Das Leben das Schönste ist was wir haben. Und lachen, Sonne, Wildbienen, und ja, Wolle, Stöffchen, nochmal Wolle und alles was man sonst noch so...

und jetzt trinke ich noch einen Kaffee auf alle Kreaktivistas der Welt
auf uns....und nun scheint sogar die Sonne :)

Wiesenwutz Guni