Dienstag, 13. Mai 2014

Schutzengel und Quantensprünge, und die Zeit rennt

Man will soviel und kommt zu nichts. Immer. Wie gut das ich in der Zwischenzeit gemerkt habe das es nicht nur mir so geht. Mein Tag bräuchte 36 Stunden, obwohl ich eigentlich genug Zeit habe. Schlechtes Zeitmanagement sagt ihr? Ich lebe, sagt ich. Wie man´s sieht oder eben sehen will. Ich wollte schon so lange schreiben und immer wieder lasse ich mich abhalten. Ich bin es die die Prioritäten setzt, kein anderer. Ich übernehme die volle Verantwortung. Ich werde nicht abgehalten, niemand anderer ist Schuld, für rein gar nichts. Ich habe ein Bewusstsein, das heißt, mir ist bewusst was ich bin, was ich tue und was ich verschulde, um mich herum. Wenn ich mir billige Schuhe kaufe, weiß ich das Menschen unter unwürdigsten Umständen dafür geknechtet wurden. Überall auf der Welt geschieht soviel und wir schauen immer weg. Macht ihr mal, ich gehöre zu denen die das nicht mehr wollen. Aber nun erst mal zu den Schutzengeln. Mein Hausbesitzer ist am Wochenende zu Besuch gewesen, einen Tag früher als ursprünglich geplant. Das war gut.

Doch gleich am Beginn der Fahrt ging der Turbo vom Diesel kaputt. Nicht so gut. Wir telefonierten, er meinte es wird spät, wegen den üblichen Staus. Kurz nach 21 Uhr legten wir auf. Keine fünf Minuten später klingelt das Telefon. Er. Er fahre noch sagt er. Es wäre nichts passiert, also...ihm nicht. Wie gut das ich saß. Er erzählt. Wir hatten gerade aufgehört zu telefonieren, da hörte er im Radio das da so ein Geisterfahrer unterwegs sei. Auf seiner Strecke. Da ist Dreispurig. Er ...fährt in der Mitte. Er überlegt, das bei so was vielleicht die rechte Spur besser wäre, da kommt er, der Geisterfahrer. Zusch an ihm vorbei auf der linken Spur. Er schaut in den Rückspiegel. Ein Knall, Teile fliegen. Ich liebe Schutzengel. Die Frau in den Auto hatte leider keinen. Sie ist Tot. Es hätte Frank sein können. Manchmal muss man einfach nur ein bisschen dankbar sein. Irgendwann in der Nacht kam er dann an, das Wochenende rieselte mit Autokauf vorbei, der Alte steht nun abgemeldet auf dem Hof und ihn nerven die eventuellen Käufer.

Würden mich auch nerven wenn ich ein Handy hätte, das bei jeder E-mail n´Pling macht. Ich bin ja viel im Internet, schon, aber soviel Vernetzung ist mir dann doch zu arg. Ich nehme auch kein Telefon mit aufs Klo. Ich darf nicht da sein. Ich gestehe mir das zu. Wem es zu viel ist nochmal anzurufen der hat Pech. Ich bin den zweiten Anruf wert. Behaupte ich jetzt mal. Und ich bin Sprünge wert, das hatte ich euch ja versprochen, das ich davon berichte. Ich war nämlich bei Hanne, meine Therapeutin mit den güldenen Händen. Und ich hatte eine wundervolle Massage, Kopf und Rücken, indisch. Wie immer bin ich am letzten Dienstag von ihr dann nach Hause geschwebt. Morgen kommt dann der nächste Sprung. Aber vor den ganzen Sprüngen lagen noch einige Ausgaben, also kommt hier nun die Berechnung.

Haushaltsbuch für Magermilchbrötchen die Zweite

214,36 € hatte ich ja über, am 5.5. Der Dienstag war etwas teuer, denn die Massage hat 17,00 € gekostet und danach war ich noch einkaufen, 12,45 € für ein Weißbrot, ne Dose Erdnüsse, 2 Würfel Frischhefe, 2 kg Mehl, Salz, Pizzateig, Eis, ein Glas dicke Bohnen, zwei Flaschen Karottensaft, Zitronenbonbons und Zitronenschokolade und eine kleine Melone. Das bekommt man (fast) plastikfrei für 12,45, toll nicht wahr? Bleiben 184,91 € über. Das war Dienstag. Am Mittwoch war ich in der Kleiderkammer vom Roten Kreuz, da kaufe ich ja sehr gerne Bekleidung, 5 Shirts zu 5,00 € und drei Tücher obenauf für geschenkt, was will man mehr? Danach bin ich dann noch mit Kerstin in die Mosterei im Nachbarort, eine Kiste naturtrüben Apfelsaft aus der Region und eine Flasche selbst gemachten Apfelessig für die Wäsche als Weichspüler. Leergut hatte ich mit, musste also nochmal 12,60 € bezahlen. Blieben mir an dem Tag also noch 167,31 €. Donnerstag habe ich Pflanzen für den Garten besorgt, waren 20,00 € weg, beim Rewe 1,58 für Vanillecreme und einen Schokiosterhasen. Rest 145,73 €. Abgebucht wurden auch die 10,50 € für meine Biomilchlieferungen für den Monat April und da waren dann noch die dringenden Einkäufe im Baumarkt für 5,98 €. Zwei Besenstiele, eine kleine Schaufel und Alleskleber. Und nur der Tubenverschluß ist aus Plastik. Bleiben mir übrig 129, 25. Öhm, neee, am Donnerstag war Tafel, da habe ich drei Euro für den nächsten Donnerstag bezahlt, muss man immer im voraus. Also nur 126,25 €. Tädääää, ich bin immer noch reich. Das Medikament von gestern hat keine Zuzahlung gekostet und beim Amtsgericht war auch alles gut, ich bekomme die gesetzliche Betreuung in den Bereichen in denen ich sie beantragt hatte. Ich fühle mich befreit, das ist mein persönlicher Quantensprung. Denn der erste Schritt ist immer der Schwerste.

Montag, 5. Mai 2014

Zurück aus der Seifenblase.. ins Wer Wie Was Warum

Ein Monat Auszeit habe ich mir, ohne es zu merken, genommen. Manchmal bin ich eben gefangen in Seifenblasen und fühle mich wie eine Eintagsfliege in selbiger. Fröhlich vor mich hin fliegend in meiner eignen Welt, aber ohne Kontakt zum wahren Leben, so quasi vielleicht. Ich kann das nicht genau beschreiben, aber es ist weder gut noch schlecht im eigentlichen Sinne, aber es ist eben nicht wirkliches Leben auf dieser Welt. Nicht das ich keine Kontakte hätte. Ich telefoniere bis auf wenige Ausnahmen täglich mit meiner Mutter. Ich skype mit Macces und dem Hausbesitzer, oder meiner Freundin Pati. Mit der kann ich besonders gut über Seifenblasen reden, sie hat eigene. Und gibt mir Denkanstöße. Danke mal an dieser Stelle dafür Pati, ich habe heute mal wieder eine Liste die ich abarbeite, oder besser gesagt versuche sie abzuarbeiten. Wahrscheinlich habe ich sie wieder unangepasst zu lang gemacht. Also so für meine Verhältnisse. Aber von sechs Dingen habe ich zwei schon streichen können. Schupel.

Was habe ich gemacht in der Zeit? Zum einen war ich kontemplativ Urlaub machen in der Schweiz, drei Tage, mit dem Fernbus nach Zürich und mein Hausbesitzer hat mich da abgeholt, dann hatte ich die Arbeitsameisenwohnung für mich während er arbeiten ging. So eine leere Wohnung ist bedrückend, irgendwie. Also sie war toll, groß, sonnig, aber doch kahl und leer. Es gibt drei kleinere Zimmer, von denen zwei bewohnt sind. Das Dritte steht leer. Der Flur geht in ein riesiges sonnen durchflutetes Wohnzimmer über, mit Holzparkett und Südbalkon, Blick auf den Pilatus hinterm Vierwaldstädter See. In dem Wohnzimmer steht nur ein altes, von Katzen gequältes XXL Sofa, auf dessen zusammen geschobenen Kissen ich dann auf dem Fußboden in Franks Zimmer geschlafen habe. Dunkelgrau, kantig, scheußlich. Kabel hängen herum. Küche und Bad sind spärlichst eingerichtet, die wenigen Möbel ein Sammelsurium aus Dingen, die hier in Deutschland wahrscheinlich sogar auf dem Sperrmüll stehen bleiben würden. Mir macht das nichts, aber so leben würde ich nicht wollen. Ich könnte das nicht, Respekt an Frank. Und ich kann eigentlich überall Leben, sogar im Zelt oder auf dem Campingplatz. Ich habe also in der Sonne gesessen, gelesen, gestrickt und geschlafen, Internet hatte ich, die Gegend war toll, und ich immobil. Ein bisschen hat mir die Schweiz auch Angst gemacht, gerade wo die ja nun nicht wirklich gerne Ausländer wie mich in ihrem Land haben. Als wir dann vor Ostern Richtung nach Hause fuhren war ich wirklich glücklich, auch weil ich meine Katzen ja immer ganz arg dolle vermisse.
Mein Schlafplatz, gestapelt
Pilatus im Morgensonnenlicht

 Danach schwappten so die Tage an mir vorbei, es fällt mir schwer zu sehen was ich so alles gemacht habe, oder besser gesagt mich zu erinnern. Wie gut das ich Fotos habe.
Das sind meine Osterhühner gewesen, die habe ich zu Ostern als kleine Kleinigkeit verschenkt, vor allem so ein Huhn ist ja nicht an Ostern gebunden, Hühner sind generell schützenswerte und vor allem liebenswerte Tiere. Sie sind Hunden nicht unähnlich, schaut mal HIER , so muss das aussehen, dann klappt das auch mit den Eiern. Und nicht mit 50.000 Tieren in einem Stall auf 5 Etagen. Du bist was du isst.

Und dann habe ich noch mein Großprojekt abgeschlossen, die riesige Häkeldecke. So groß, dass ich Frank brauchte um sie schön photographieren zu können. Sie ist ca. 2,40 lang und 1,50 breit. Wie gut der der Hausbesitzer ein fast 2 Meter Mann ist. Drops Wolle, Delight genau genommen. Dazu Drops Fabel in schwarz für den Rand. Unglaublich schön. Hier auch nochmal in Nahaufnahme.
Während der Ostertage gab es natürlich auch was leckeres zu essen, ich habe einen Schokoladenkuchen gebacken, einfache Backmischung von Puda, und soo lecker. Und weil wir Frühling haben, das ganze dann auch noch auf super bunten Tellern.

Und da im Lanade-Shop gerade das große Reduzieren angesagt ist, auf die meisten Wollarten glatte 35%  Prozent Rabatt, habe ich natürlich wieder Wolle bestellt. Was meine Mutter darauf brachte, woher ich denn das ganze Geld nehme. Das brachte mich auf die Idee, diesen Monat, den Monat Mai, schön in Szene zu setzen was reinkommt, und was ausgegeben wird. Ich wette das wird Lustig.

Haushaltsbuch für Magermilchbrötchen wie ich eines bin.

Ich habe ja keine Probleme, zu sagen was ich hab. Mich beklaut aufgrund dessen schon keiner, höchsten das wer Geld in den Briefkasten steckt. Denke ich zumindest. Rente habe ich diesen Monat bekommen 404,57 €. Vom Sozialamt kommen da noch 216,43 € dazu, ich rechne nun nicht die 25 € für den Anfangs-Kredit rauf und runter, wäre albern. Macht 621 € nach Adam Riese und Eva Zwerg. Davon bezahle ich Miete -255,00 €; Rest 366,00 €, Nebenkosten -45,00 € macht einen Rest von 321,00 €. Dann ist da noch meine Rate für die Nähmaschinen, -30,00 € macht einen Rest von 291,00 €.

Geld zum Leben 291,00 €. Nicht viel, aber ausreichend für viele Sprünge. Weil ich eben auch viel selber mache und dadurch nicht Kaufen muss. Der erste Mai war ...er sei gepriesen und gepfiffen, ein Feiertag. Keine Möglichkeit zum Einkaufen, dann, am Samstag, war in der Stadt Gartenmarkt. Eigentlich wollte ich und dann auch wieder nicht, also ließ ich es sein, so was spart auch Geld. Sonntags ist auch alles zu und heute war ich dann endlich wieder Einkaufen. 2,99 € habe ich bezahlt und bekommen 2 Sonntagsbrötchen a 0,13 €, einen Limburger zu 1,95 €, einen Bio Joghurt zu 0,39 € und einmal Haferflocken auch für 0,39 €. Den Joghurt brauche ich um mehr Joghurt zu machen, zumindest es zu versuchen. Ohne Joghurtbereiter. Milch bekomme ich ja jeden Montag und Donnerstag 2 Liter, frisch vom Biomilchproduzenten aus einem Ort in der Nähe, der fährt hier sowieso vorbei wegen dem Kindergarten. Bezahlt wird per Lastschrift. Ich habe also noch 288,01 € ...ähm, ja, dann war da noch die Wollbestellung. Hatte ich erwähnt? Rabatte...Wollust ahhh, es hat mich 73,65 € gekostet. Ich habe also noch genau... 214,36 €. Ich bin reich. Da kann ich mir morgen einen Sprung leisten. Von dem schreibe ich dann aber beim nächsten Mal.
Schönen sonnigen Tag wünsche ich euch allen
Wiesenwutz Guni